Die Gemeinde Stephanskirchen hat schon 1988 mit ihrem Flächennutzungs- und Landschaftsplan Maßstäbe für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt – zu einer Zeit, als das Wort „Nachhaltigkeit“ noch gar nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch gehörte. Ziel war es bereits damals, die Gemeinde mit Qualität und Augenmaß zu entwickeln. Viele Pilotprojekte, darunter der 1995 gegründete „Simsseemarkt“ entstanden auf dieser Grundlage. Heute ist Umwelt- und Klimaschutz eine der wichtigsten kommunalen Aufgaben. Wir müssen alles daran setzen, unsere Lebensgrundlagen auch für nachfolgende Generationen zu sichern. Diese Ziele sind für mich im Bereich Umwelt, Landschaft & Klimaschutz besonders wichtig:
Landschaft und Artenvielfalt erhalten
Seit 2019 ist die Gemeinde eine von 11 bayerischen Projektgemeinden für mehr Biodiversität. Feldgehölze, Streuobstwiesen und Beerenhecken sollten verstärkt in der Gemeinde gepflanzt werden. Vereine wie der Obst- und Gartenbauverein, der Bund Naturschutz und Rosen-Heim e.V. müssen bei ihren Initiativen unterstützt werden. Auch für „naturnahes Gärtnern“ in den Wohnsiedlungen sollte die Gemeinde Anreize schaffen. Zudem sollten wieder mehr Bäume für bessere Luft und CO2-Reduzierung gepflanzt werden. Bei Bauprojekten müssen Flächen gespart und Versiegelungen vermieden werden. Unsere wertvollen Landschaftsräume sind zu schützen.
Energiewende und Klimaschutz umsetzen
Von 2011 bis 2019 ist der Endenergieverbrauch in Stephanskirchen um über 5 % gesunken, bei gleichzeitig gewachsener Bevölkerung. Um den Verbrauch und die CO2-Emissionen weiterhin zu reduzieren, habe ich im Gemeinderat für den Beitritt zum kommunalen Energieeffizienznetzwerk „Region Rosenheim“ gestimmt. Dabei können Gemeinden Erfahrungen austauschen und weitere Projekte anstoßen. Bei Neubaugebieten muss auf dezentrale Energieversorgung und Nahwärmenetze gesetzt werden, z. B. in Haidholzen-Südost. Die Gemeinde sollte ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Energiewende fortsetzen und eigene Förderprojekte anbieten (z. B. Energie-Start-Beratung, Strom-Spar-Check).
Landwirtschaft bewahren und Direktvermarktung stärken
Die grüne Farbe in unserem Gemeindewappen wurde einst wegen des prägenden landwirtschaftlichen Charakters der Gemeinde gewählt. Durch den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte ist die Zahl der bäuerlichen Betriebe inzwischen stark zurückgegangen. Umso wichtiger sind die verbliebenen Betriebe heute für die Erhaltung der Kulturlandschaft und für die regionale Wertschöpfung. Die Gemeinde muss im Dialog mit den Bauern stehen. Initiativen im Bereich der Direktvermarktung, vor allem der „Simsseemarkt“, müssen weiterhin unterstützt werden. Schon jetzt gibt es eine große Vielfalt an Spezialitäten „Made in Stephanskirchen“. Ich möchte, dass Engagement in diesem Bereich künftig wieder mit dem Preis der „Simssee-Libelle“ ausgezeichnet wird. Der sanfte Tourismus sollte weiterhin eine Rolle spielen und kann Stephanskirchen auch als „Genuss-Gemeinde“ beleben.
Haben Sie weitere Ideen? Schreiben Sie mir unter karl.mair@parteifrei.de.