Verkehr & Brenner-Nordzulauf

Kaum ein Thema brennt vielen Bürgern so unter den Nägeln wie die hohe Verkehrsbelastung. Für den Verkehr aus dem östlichen Landkreis ist Stephanskirchen mit den beiden Innbrücken das Nadelöhr in Richtung Rosenheim. Insgesamt fahren über die Brücken täglich mehr als 50.000 Fahrzeuge, über die Kraglinger Kreuzung mehr als 30.000.

Folgende Punkte sind für mich beim Thema Verkehr und beim Projekt Brennernordzulauf besonders wichtig:

Brennpunkt Staatsstraßen

Alle Hauptverkehrsachsen in der Gemeinde sind Staatsstraßen. Das heißt, die Gemeinde kann nur zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Änderungen erreichen. Hauptziel ist zurzeit die Verbesserung des Verkehrsflusses an der Salzburger Straße in Schloßberg, wofür es ein schlüssiges Konzept eines Planungsbüros gibt. Damit der vielfach gewünschte Kreisel an der Staatstraße im Bereich Waldering-Nord/Högering gebaut werden kann, haben die Parteifreien Bürger beantragt, ihn nach Möglichkeit über das Förderprogramm „Kommunale Sonderbaulast“ zu verwirklichen.

Wohngebiete entlasten

Ein wichtiges Ziel ist es, den Abkürzungs- und Schleichverkehr in Wohngebieten zu reduzieren. Auch bauliche Maßnahmen sind zur Verkehrsberuhigung sinnvoll. Ich möchte, dass die im März 2019 eingeführte Parküberwachung beibehalten wird.

Bus und Bahn fördern

Durch unsere Gemeinde führen zwar sieben Buslinien vom östlichen Landkreis nach Rosenheim sowie eine Ringlinie, es gibt aber keine abgestimmten Fahrpläne und Defizite in Randzeiten. Der Busverkehr wird alle zehn Jahre durch Konzessionen von der Regierung von Oberbayern an private Unternehmen vergeben. Zurzeit diskutiert der Landkreis einen Nahverkehrsplan, der konkrete Verbesserungen bringen soll. 2016 hat unser Gemeinderat außerdem beschlossen, sich langfristig für einen Bahnhalt einzusetzen. Ich unterstütze die Idee einer Lokalbahn von Aschau nach Holzkirchen über Stephanskirchen.

Mit dem Rad und zu Fuß

Die Gemeinde Stephanskirchen muss für Radfahrer und Fußgänger noch attraktiver werden. Die Gefahren- und Schwachstellen im Radwegenetz müssen verbessert werden. Zurzeit wird die Machbarkeit eines Radschnellwegs untersucht. Ich setze mich auch für den Ausbau von Fußwegen ein und eine bessere Vernetzung der Wege, auch in unseren Naherholungsgebieten.

Brennernordzulauf

Der Brennernordzulauf als Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke für bis 230 km/h ist aktuell die große Herausforderung für unsere Gemeinde. Wir müssen uns argumentativ und juristisch gegen das Projekt positionieren. Hervorragend läuft dabei die Zusammenarbeit mit den Gemeinden Riedering und Rohrdorf und mit der Bürgerinitiative „Brennerdialog Rosenheimer Land“.
Einige unserer Argumente:

  • Güterverkehr auf die Schiene zu bringen ist an sich der richtige Weg. Allerdings sollten alle Alpenpässe ähnlich belastet werden. Die Inntal-Brenner-Achse darf nicht weiterhin die Hauptlast des Verkehrs tragen.
  • Für den Bedarf gibt es nach wie vor nur Hochrechnungen, keine schlüssigen Zahlen.
  • Die Studie des Büros Vieregg-Rössler für eine bestandsorientierte Trasse muss in die Planungen der Bahn mit einbezogen werden.
  • Unsere Gemeinde ist von den Höhenlagen her zum Teil nicht geeignet für die geplante Untertunnelung. Größere Abschnitte müssten in „offener Bauweise“ mit massiven Eingriffen in die Landschaft gebaut werden.
  • Im Gemeindegebiet gibt es landschaftlich sensible Bereiche und unterirdische Grundwasserströme. Auch deshalb ist eine Trassenführung hier problematisch.