Bauen & Wohnen

Stephanskirchen ist eine beliebte Wohngemeinde. In rund 2800 Wohngebäuden leben heute über 10.500 Menschen. Planen und Bauen gehören daher zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben.

17 Jahre lang habe ich im Bauausschuss des Gemeinderats mitgearbeitet. Dabei war mir besonders das 2012 erstellte Entwicklungskonzept für unsere Gemeinde ein wichtiges Anliegen. Die Idee für das Baugebiet am Tulpenweg in Schloßberg, wo auch Platz für eine Pflegeheimerweiterung und einen neuen Kindergarten ist, geht auf meine Initiative zurück.

Leistbaren Wohnraum zu schaffen ist heute eine der großen Herausforderungen. Die Lage unserer Gemeinde in der Wachstumsregion Rosenheim sorgt für einen enormen Druck auf dem Wohnungsmarkt und extrem hohe Immobilienpreise.

Wie soll unsere Gemeinde in Zukunft aussehen? Folgende Punkte sind für mich im Bereich „Bauen & Wohnen“ von besonderer Bedeutung:

  • Bezahlbare Wohnungen für Stephanskirchner schaffen

Die Gemeinde muss weiterhin Mehrfamilienhäuser errichten und in Eigenbesitz halten. Der Freistaat Bayern hat den Kauf von Wohnungen am Tulpenweg durch die Gemeinde mit einem Zuschuss von 30 % gefördert. Ich habe deshalb einen Antrag der SPD-Fraktion zum Kauf von weiteren Wohnungen unterstützt. Auch im neuen Baugebiet Haidholzen-Südost müssen geförderte Mietwohnungen entstehen, die die Gemeinde nach speziellen Kriterien vergibt. Wichtig sind dabei auch seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen.

  • Bauland für Einheimische umsetzen

2018 hat der Gemeinderat aufgrund eines gemeinsamen Antrags von 3. Bürgermeister Robert Zehetmaier und mir neue Kriterien für die Baulandvergabe erarbeitet. Dabei werden Familien mit Kindern sowie ein Wohnsitz oder Arbeitsplatz in der Gemeinde besonders berücksichtigt. In Haidholzen-Südost gibt es seit langem wieder ein größeres Gebiet, in dem auch Bauland für Einheimische umgesetzt wird.

  • Moderat wachsen

Stephanskirchen ist bereits jetzt sehr dicht besiedelt: 19 % der Gemeinde sind Siedlungs- und Verkehrsfläche (Durchschnitt im Landkreis: 11 %). Deshalb sollte die bauliche Entwicklung möglichst auf die großen Ortsteile Schloßberg und Haidholzen konzentriert bleiben. Wichtig sind in unseren Wohnsiedlungen auch Treffpunkte, Spielplätze und Rad- und Fußwegeverbindungen.

  • Sensibel nachverdichten

Aufgrund der dichten Besiedelung muss mit Flächen sparsam umgegangen werden. Nachverdichtungen sollten sinnvoll ermöglicht werden; es darf aber keine Bebauung „bis zum letzten Quadratmeter“ geben. Die Gemeinde muss ihre Planungshoheit nutzen und sollte weitere Bebauungspläne zum Schutz des Charakters von bestehenden Wohngebieten aufstellen.

  • Ortsbilder bewahren

Unsere Ortsteile dürfen trotz des Wachstumsdrucks ihre Identität nicht verlieren. Für die Sanierung ortsbildprägender Gebäude könnten Anreize geschaffen werden, z. B. durch die Städtebauförderung. Bei brachliegenden Flächen oder Leerständen sollte die Gemeinde mit den Eigentümern Ideen für künftige Nutzungen entwickeln. Wichtig für die Wohnqualität ist auch eine vielfältige und gut erreichbare Nahversorgung. Auch dafür muss sich die Gemeinde weiterhin einsetzen.

  • Nachhaltig planen und bauen

Bei Neubauplanungen müssen zeitgemäße Klima- und Umweltaspekte berücksichtigt werden. Dazu gehören auch Grüngürtel an den Ortsrändern, sinnvolle Parkraumlösungen und der Verzicht auf Versiegelungen. Das neue Baugebiet Haidholzen-Südost kann dafür einen Modellcharakter entwickeln.