von Oliver Siebert

von Oliver Siebert

Parteifreie nominieren Karl Mair

Die Vorstandschaft der Stephanskirchener Parteifreien hat die Weichen gestellt: Karl Mair soll im nächsten Jahr das Amt von 1. Bürgermeister Rainer Auer übernehmen, der bei der Kommunalwahl am 15. März nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten wird. Auer möchte stattdessen als Bewerber der Parteifreien/ÜWG neuer Landrat des Landkreises Rosenheim werden.

17 Jahre Gemeinderat, fünf Jahre 2. Bürgermeister – mit dieser Erfahrung geht Karl Mair ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Der 45jährige lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Schloßberg. Mair ist studierter Diplom-Ingenieur und Sachgebietsleiter bei der Stadt Rosenheim. Dort führt er das Stadtarchiv und ist daneben ehrenamtlich als Heimatpfleger tätig. Eine Aufgabe, die er auch in der Gemeinde Stephanskirchen innehat, wo er sich mit zahlreichen Veröffentlichungen und Ausstellungen zu ortsgeschichtlichen Themen und mit dem Aufbau eines kleinen Gemeindemuseums viel Anerkennung erworben hat. Schon früh gehörte Mairs Interesse auch der Politik: 2002 zog er mit 28 Jahren für die CSU in den Gemeinderat ein, einige Jahre lang war er hauptberuflich im Büro der Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig tätig, wo er Bürgeranliegen bei Fachbehörden und Ministerien Gehör verschaffte.

Karl Mairs eigener politischer Schwerpunkt blieb stets die Kommunalpolitik. 2014 wählte ihn der Gemeinderat fast einstimmig zum 2. Bürgermeister. Im Frühjahr 2019 wechselte er schließlich zu den Parteifreien – die Konsequenz einer längeren Entfremdung von CSU-Positionen und weil Mair in seiner kommunalpolitischen Arbeit immer mehr erkannt hat, dass ein überparteilicher Kurs auf Gemeindeebene meist die besten Lösungen bringt.

„Die Gemeinde Stephanskirchen ist unglaublich attraktiv zum Wohnen und Arbeiten, gleichzeitig ist der Baudruck enorm“, so Mair. „Ich möchte zügig das Baugebiet Haidholzen-Südost entwickeln, wo Bauland für Einheimische sowie Mehrfamilienhäuser entstehen sollen. Hier können wir Wohnraum für alle Generationen schaffen und dem Siedlungsdruck entgegenwirken.“ Vorschnelle und unüberlegte Lösungen lehnt Mair aber ab: „Ich stehe für eine maßvolle, vorausschauende und nachhaltige Gemeindeentwicklung – nur dieser Kurs passt zu unserer dicht besiedelten Gemeinde.“

Weitere Themen des Bürgermeisterkandidaten sind die Fertigstellung der geplanten eigenen Wasserversorgung und Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung. Mairs Ziel ist es, die hohe Lebensqualität in der Simsseegemeinde zu erhalten und das Miteinander zu stärken, wofür seiner Meinung nach die Vereine eine herausragende Rolle spielen. Als große aktuelle Herausforderung sieht er die Verhinderung des Brennernordzulaufs durch das Gemeindegebiet.

Über sein Amtsverständnis als möglicher künftiger Bürgermeister sagt Mair: „Wichtig ist mir, dass das Rathaus neutral geführt wird und dass ich die unterschiedlichen Fraktionen im Gemeinderat bei der Entscheidungsfindung zusammenbringen kann.“

Erfreut über das einstimmige Votum seiner Vorstandskollegen ist Stephan Mayer, der 1. Vorsitzende des Vereins „Parteifreie Bürger Stephanskirchen“: „Mit Karl Mair setzen wir auf einen Kandidaten, der unsere Gemeinde kennt wie kaum ein anderer. Mit seinem Engagement steht er für die Werte der Parteifreien: Sachbezogen, bürgernah und 100 Prozent kommunal. Es würde uns freuen, wenn auch andere Gruppen unseren Bewerber unterstützen.“ Lobende Worte für die Vorentscheidung bei den Parteifreien kommen zudem von Rainer Auer: „Karl Mair ist sicher die erste Wahl, wenn es um die Fortführung begonnener Projekte und um die richtige und ausgewogene Gemeindeentwicklung in der Zukunft geht. Besonders imponiert mir an ihm, wie er auch vor dem Hintergrund seiner ortsgeschichtlichen Kenntnisse versucht, Fehler in der aktuellen Gemeindepolitik zu vermeiden, und wie er sich stets mit großem Sachverstand und enormen persönlichem Einsatz um die richtigen Lösungen für unsere Gemeinde bemüht.“

Die offizielle Versammlung, bei der die Parteifreien ihren Bürgermeister- und die Gemeinderatskandidaten aufstellen, findet im Herbst statt. Ein Ziel verfolgt Karl Mair aber bereits jetzt: „Ich wünsche mir, dass sich in den kommenden Monaten möglichst viele Bürger mit der Gemeindepolitik befassen. Bei der letzten Kommunalwahl 2014 ist die Wahlbeteiligung von 62,5 auf unter 54 Prozent gesunken. Zusammen mit allen Kandidaten setze ich mich dafür ein, dass dieser Wert wieder steigt.“